Dank
Diesen Preis zu erhalten hat mich überrascht und erfreut. Danke!
Dank auch Dir Gerd Bührig – für
die Videos von der Preisverleihung!
Seit meinem Ausstieg aus dem Tourneeleben sind Begegnungen
mit alten Freunden selten geworden.
Bei dieser Gelegenheit Dich, liebe Lydie,
und Dich, lieber Campino, wieder getroffen zu haben, war mir eine große Freude.
Seid nochmal umarmt – Euer Hannes
Dein Lied war mein Lied und mein Lied deins
Am 23. Juni 2022 schrieb Reinhard Mey:
Glückwunsch, mein lieber Hannes!
Welch ein Leben, welch ein Werk, welch ein langer Weg! Ich gratuliere Dir und freue mich, ein Stück davon mit Dir zu teilen. Bei den Gedanken an Deinen Geburtstag und der Erinnerung an unsere "quatre cent coups“ sind mir diese Zeilen eingefallen.
Lass uns nach vorn sehen auf noch ein gutes Stück des Weges. Ich trinke heute meinen 90er Bordeaux auf Dich,
à la tienne, Camarade!
Je t’embrasse!
Reinhard
"Zwei Musketiere",
Text: Reinhard Mey /
Musik & Gesang: Hannes Wader
Zwei Musketiere
Wir waren zwei Musketiere,
Wir haben einander von ferne erkannt
Am Federhut, am Klang der Lieder,
An der Laute, am wehenden Band.
Das Leben lag vor uns wie ein Versprechen,
Lieder und Liebe und Lachen und Zechen.
Die Taschen leer, doch als kostbares Pfand
Immer das Saitenspiel bei der Hand.
Wir waren zwei wilde Gesellen,
Haben in jeder Scheune aufgespielt,
Applaus und im Hut ein paar Groschen,
Nie nach des anderen Teller geschielt.
Wir teilten die Schelte, wir teilten die Blumen,
Das Nachtquartier und die mageren Krumen.
Zwei so verschieden und doch eins,
Dein Lied war mein Lied und mein Lied deins.
Wir waren zwei Königskinder,
Beschenkt, gekrönt mit erhabenem Gang,
Umschwärmt und umschmeichelt vom Jubel,
Und was wir auch begannen, gelang.
Doch die Lieblinge des Glücks begleiten
Häme und Neid und Zwistigkeiten.
Kein Gift, keine Zwietracht, kein falscher Schein,
Kein Lug vermochte uns je zu entzweien.
Wir sind zwei alte Gefährten,
Vom Leben zerzaust vom Schicksal gegerbt.
Manch Kummer, manch einsame Straße
Hat uns Bart und Haar silbern gefärbt.
Es fliegen die Jahre, und wir schreiten
Auf gleichem Weg, lass klingen die Saiten,
Lass klingen die Lieder für alle Zeit –
Zwei Musketiere, Seit‘ an Seit’.
Am 21. Dezember 2022 schrieb Hannes Wader:
Lieber Reinhard,
Deine schönen Verse, die Dir im letzten
Juni zu meinem 80sten eingefallen sind, hier von mir vertont und gesungen, als
Lied an Dich zurücksenden zu können, es Dir nun zu Deinem 80sten Geburtstag zu widmen, ist mir eine große Freude. Die Verszeile: „Dein Lied war mein Lied und mein Lied deins“, habe ich dabei wörtlich genommen, und somit ist jetzt auch
Dieses Lied „unser“ Lied.
Ist es nur ein Zufall, dass Dein Geburtstag am 21. Dezember exakt mit dem Datum der Wintersonnenwende zusammenfällt, wenn nach der längsten Nacht des Jahres die Sonne mit jedem Tag ein wenig früher auf- und ein wenig später untergeht? Könnte es nicht sein, dass sich von
diesem Naturphänomen irgendwie was
auf Dein persönliches Naturell übertragen hat? Das würde erklären, warum jedes
Mal, wo auch immer Du erscheinst, sei es auf der großen Bühne, sei es bei privaten Begegnungen, es ringsum ein wenig wärmer, ein wenig heller wird (in dieser finsteren Zeit).
Es fliegen die Jahre, und wir schreiten
Auf gleichem Weg, lass klingen die Saiten,
Lass klingen die Lieder für alle Zeit –
Zwei Musketiere, Seit‘ an Seit’.
Denn für Dich wird, lieber Freund,
ebenso wie für mich der Satz:
Plus barbare le monde plus poètes nous serons – wohl für immer gültig bleiben.
Je t’embrasse fort!
Dein Hannes
Klaas der Storch
An meiner Geschichte von Klaas dem Storch ist so gut wie nichts erfunden. Ich lernte Klaas irgendwann in den 1990ern kennen. Damals zog ich mit meiner Familie aus meiner nordfriesischen Windmühle in einen Resthof direkt bei Wacken (da, wo jedes Jahr das berühmte, mittlerweile weltgrößte Metal-Festival stattfindet und wo damals auch Klaas lebte.) Aber weder die hunderttausende Hard-Rock-Fans, auch nicht die Auftritte von AC/DC, Metallica, Deep Purple, Motörhead, Ozzy Osbourne und Black Sabbath, noch die ihm feindlich gesinnt und aggressiven Jungstörche konnten Klaas aus seinem von ihm seit Jahrzehnten bewohnten Horst vertreiben; das haben erst in jener verhängnisvollen Sylvesternacht die… – Ach, am besten hört ihr euch die hier folgende Ballade mal an.
Zu diesem Titel aus der neuen CD ist ein Video mit wunderbaren und aufs Wort passenden Videoszenen entstanden, das euch nicht vorenthalten werden soll. Erstellt von Petra Meyer vom "Netzwerk Weissstorch", ein Social-Media-Projekt, das u. a. Informationen und Meldungen rund um Störche sammelt und die Standorte von Storchen-Horst-Webcams, Pflegestationen usw. auf einer öffentlich einsehbaren Karte verlinkt.
„Herr Meier“
Wenige Tage nach Erscheinen meines Albums „Noch hier – Was ich noch singen wollte“ im Juni 2022 (mit der Ballade „Klaas der Storch“ an elfter Stelle), bekomme ich Besuch in meinem Garten. Auf der eichenen Rückenlehne einer über hundert Jahre alten Parkbank, von mir senkrecht – quasi als Skulptur – dort aufgestellt, sitzt, bzw. steht (siehe Foto) ein alter Storch, der schon seit langem, von den Leuten „Herr Meier“ genannt, hier in der Gegend wohnt. Sein Schicksal – wie ich erfahren habe – ebenso wechselvoll dramatisch wie das von „Klaas“. Aber anders als Klaas lebt „Herr Meier“ noch (mehr über ihn – siehe Link). Ich wünsche ihm noch viele gute Jahre und freue mich auf seinen nächsten Besuch.
Noch hier – was ich noch singen wollte
VÖ: 23.06.2022
Stockfisch SFR357.4104.2
SACD (Super Audio CD Hybrid, auf allen CD-Playern abspielbar)
Hannes Wader & Reinhard Mey: Gesang
Ulla van Daelen: Keltische Harfe
Studio-Fotos & Video: Emre Meydan
Pünktlich zum 80. Geburtstag erschienen:
Noch hier – was ich noch singen wollte
Ein neues Studio-Album mit 3 Rezitationen und 15 Liedern – die mir am Herzen liegen und über das, was mir am Herzen liegt.
Mit grandiosen Gastmusikern, die meinen Liedern einen einzigartigen Klang verleihen – darunter Jens Kommnick an der Bouzouki, Ulla van Daelen an der Konzertharfe, Lydie Auvray am Akkordeon, Justin Ciuche an der Viola, Martin Bärenz am Cello oder auch Nils Tuxen an den Gitarren.
Besonders gefreut habe ich mich, gemeinsam mit Reinhard Mey Le Temps des cerises zu singen. Wir hatten – Reinhard und ich – schon vor längerem (locker) verabredet ein Lied, das wir beide lieben, gemeinsam zu singen und aufzunehmen. So ist es dann geschehen. Und zwar – es hat sich zufällig so ergeben – am 23.6.2021, meinem 79sten Geburtstag.
Der Videomitschnitt ist hier zu sehen (https://youtu.be/Jaq71jAmy4o):
Am 11.06.2021 um 18:46 schrieb Hannes Wader
Lieber Reinhard,
habe in den letzten Tagen dauernd an Dich und an Le temps des cerises gedacht und was kriege ich heute? ein Paket von Dir (etwas verfrüht - hab ja erst am 23. Geburtstag) mit wunderbar „kirschrotem" Wein, der dazu auch noch Les Cerisiers (Les lendemains qui chantent) heißt. Kann das noch Zufall sein? Aber die Cerisiers konnten nicht früh genug kommen. Vielen lieben Dank! Aber weshalb habe ich so oft an Dich gedacht? Ich bin (seit Mittwoch) dabei, bei Günter Pauler in Northeim eine Menge alter und neuer Lieder aufzunehmen (Arbeitstitel „Was ich noch singen wollte“). Darunter auch „Le temps des cerises. Und das würde ich furchtbar gerne (im Laufe des Sommers) mit Dir zusammen singen. Könntest Du dir das vorstellen? Ich würde mich sehr, sehr darüber freuen. Ob ich bis zu meinem Geburtstag warten kann, ohne einen der „Cerisiers“ zu öffnen, weiß ich noch nicht.
Une fois plus un grand merci à toi!
Je t’embrasse! Hannes
Am 12.06.2021 um 09:29 schrieb Reinhard Mey
Lieber Hannes,
das ist eine wunderbare Einladung, die ich von Herzen gern und mit großem Vergnügen annehme! Le temps des cerises ist eines meiner Lebenslieblingslieder, und nichts würde es mir noch kostbarer machen, als es mit Dir zu teilen. Sag mir wie Du es Dir vorstellst, damit ich mich vorbereiten kann, und sag mir, wann ich zu Günter Pauler kommen soll, ab 22. Juni kann ich wann immer es Euch passt. Heute ist ein schöner Tag, mein lieber Hannes, ich freue mich auf unser Wiedersehen!
Je t’embrasse, Reinhard
Am 12.06.2021 um 19:15 schrieb Hannes Wader
Lieber Reinhard,
mit Deiner Zusage machst du mich glücklich. wenn es Dir konveniert, können wir Ende Juni loslegen. Ich denke mir das so: Schlicht – nur eine Harfe, 1. Vers singe ich (Es-Dur), den 2. Du, den 3. ich, den 4. Du – und den Schluss: "J’aimerai toujours le temps des cerises et le souvenir que je garde au coeur" – zusammen. (Et tu corrigerais ma prononciation s’il te plait?)
Freu mich auf Dich!
Je t’embrasse! Hannes
Am 13.06.2021 um 13:21 schrieb Reinhard Mey
Lieber Hannes, Es-Dur klingt perfekt und die Aufteilung ist schön, so machen wir’s, sag einfach wann, ich bin da!
Grosse bise! Reinhard
Am 14.06.2021 um 15:19 schrieb Hannes Wader
Lieber Reinhard,
konnte mich nicht bremsen und habe gestern eine Flasche „Cerisiers" aufgemacht und ein Glas auf Dein Wohl getrunken.
Wenn Du am 23. Juni kommen könntest, wäre das ein weiteres dolles Geburtstagsgeschenk für mich.
Sei umarmt. Hannes
Am 14.06.2021 um 16:06 schrieb Reinhard Mey
Lieber Hannes,
das passt, ich könnte von Berlin kommend so gegen 13.00 Uhr in Northeim sein. Dann könnten wir in Ruhe und mit Muße singen und danach ein Glas auf Deinen Geburtstag, das Leben und die Freundschaft trinken.
Qu'est-ce que tu en penses?
A bientôt, Reinhard
Am 24.06.2021 um 22:05 schrieb Hannes Wader
Lieber Reinhard,
sei noch einmal bedankt für die schönen gemeinsamen Studio-Stunden. Günter Pauler bittet mich Dir mitzuteilen, dass er sich nicht getraut habe, Dir eine Gage anzubieten, es aber hiermit gern nachholen möchte.
Dir alles Liebe. Je t’embrasse, Hannes
Von Reinhards Mobiltelefon gesendet
Mein lieber Hannes,
Du hast mir zu Deinem Geburtstag ein Geschenk gemacht, die Sternstunde, Le temps des cerises mit Dir zu singen. Und dass ein Meister wie Günter sie für uns und für immer festgehalten hat, ist sein Geschenk, ich bin es, der ihm Dank schuldet, bitte richtet ihm das mit herzlichen Grüßen aus.
Je t'embrasse, camarade! Reinhard
Obwohl das in Frankreich sehr populäre Lied "Le temps des cerises" textinhaltlich nicht direkt auf die Ereignisse um die Pariser Kommune 1871 eingeht, verbinden es die Franzosen mit der Niederschlagung des Aufstandes und der Erschießung von 147 Kommunarden an der Mur des Fédérés auf dem Friedhof Père Lachaise. Der Dichter dieser Verse, Jean-Baptiste Clémant, war selbst aktiv kämpfender Kommunarde und Überlebender der Massenexekutionen durch die Regierungstruppen unter Marschall Mac-Mahon.
Und hier die deutsche Übersetzung:
Wenn wir zur Kirschenzeit singen,
wird es ein Fest für die Nachtigall
und für die Spottdrossel sein.
Die Schönen haben den Kopf voller Übermut,
und die Verliebten die Sonne im Herzen.
Wenn wir die Kirschenzeit feiern,
wird die Drossel am allerschönsten singen.
Aber sie ist so vergänglich, die Zeit der Kirschen,
wenn man sie träumerisch zu zweien
als Ohrringe pflückt.
Kirschen der Liebe im gleichen Kleide,
die Blutstropfen gleich unter die Blätter fallen.
Ach, sie ist so vergänglich, die Zeit der Kirschen,
Korallen-Ohrringe, die man träumend pflückt.
Wenn die Zeit der Kirschen für euch kommt,
und ihr euch fürchtet vor den Leiden der Liebe,
dann meidet die Schönen.
Selbst ich, der keine Furcht vor grausamen Schmerzen hat,
werde nicht leben, ohne eines Tages zu leiden.
Wenn für euch die Zeit der Kirschen kommt,
werdet auch ihr Liebeskummer haben.
Ich werde die Kirschenzeit immer lieben,
ich trage in meinem Herzen aus dieser Zeit eine offene Wunde.
Denn selbst, wenn Dame Fortune sich mir hingäbe,
könnte sie meinen Schmerz niemals stillen,
doch werde ich immer die Kirschenzeit lieben
und die Erinnerung, die ich im Herzen trage.
Es ist an der Zeit
Weit in der Champagne im Mittsommergrün
Dort wo zwischen Grabkreuzen Mohnblumen blüh'n
Da flüstern die Gräser und wiegen sich leicht
Im Wind, der sanft über das Gräberfeld streicht
Auf deinem Kreuz finde ich toter Soldat
deinen Namen nicht, nur Ziffern und jemand hat
Die Zahl neunzehnhundertundsechzehn gemalt
Und du warst nicht einmal neunzehn Jahre alt
Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben
Hast du, toter Soldat, mal ein Mädchen geliebt?
Sicher nicht, denn nur dort, wo es Frieden gibt
Können Zärtlichkeit und Vertrauen gedeien
Warst Soldat, um zu sterben, nicht um jung zu sein
Vielleicht dachtest du dir, ich falle schon bald
Nehme mir mein Vergnügen, wie es kommt, mit Gewalt
Dazu warst du entschlossen, hast dich aber dann
Vor dir selber geschämt und es doch nie getan
Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben
Soldat, gingst du gläubig und gern in den Tod?
Oder hast zu verzweifelt, verbittert, verroht
deinen wirklichen Feind nicht erkannt bis zum Schluss?
Ich hoffe, es traf dich ein sauberer Schuss
Oder hat ein Geschoß dir die Glieder zerfetzt
Hast du nach deiner Mutter geschrien bis zuletzt
Bist du auf deinen Beinstümpfen weitergerannt
Und dein Grab, birgt es mehr als ein Bein, eine Hand?
Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben
Es blieb nur das Kreuz als die einzige Spur
Von deinem Leben, doch hör' meinen Schwur
Für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein:
Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein
Dann kann es gescheh'n, daß bald niemand mehr lebt
Niemand, der die Milliarden von Toten begräbt
Doch finden sich mehr und mehr Menschen bereit
Diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit
Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben
(engl. Text: Eric Bogle / dt. Text: Hannes Wader)
Poetenweg
Mit diesem Auftritt wollte ich ein Versprechen einlösen, das ich anlässlich der Einweihung des Gedenksteins – in der Nähe des "Poetenwegs" in meiner Heimatgemeinde Hoberge – gegeben hatte. Nämlich das Versprechen, diese Ehrung unter günstigeren Bedingungen mit euch nachzufeiern. Als Dank für alle, die sich für die Aufstellung des Findlings mit der Inschrift „Hannes Wader Aue" stark gemacht haben und sie durchgesetzt haben.
Im September 2021 fand das Konzert nun in der Wassermühle zu Deppendorf statt, nach vier Jahren mein erster Auftritt nach meinem Abschied vom Tourneeleben.
Zwischen meinen eigenen Liedern und den Liedern meiner Kindheit las ich Passagen aus meiner Biographie – nicht nur für mich eine Premiere.
Der Mitschnitt dieses Abends ist nun als CD oder Download erhältlich.
Poetenweg
"Geschichten und Lieder an einem Spätsommerabend"
VÖ: 13.12.2021
CD, Stockfisch SFR357.6103.2
Mikis Theodorakis
Mikis Theodorakis ist tot. 96 Jahre alt ist er geworden. In seiner Heimat Griechenland wurde er – und wird er noch – als Volksheld verehrt. Mikis Theodorakis war, ist und bleibt auch einer meiner Helden. Schon in seiner Jugend, noch ehe er mit seiner wunderbaren Musik zu Weltruhm gelangte, kämpfte er mit der Waffe in der Hand gegen die deutschen Faschisten, die sein Land okkupiert hatten; landete im KZ, wurde gefoltert. Als sich nach dem Krieg die griechische, ebenfalls faschistische Militärjunta 1967 an die Macht putschte, wurde Theodorakis abermals verhaftet, wieder schwer misshandelt und seine Musik verboten. Einige seiner – wie er – weltberühmten Freunde und Kollegen (unter ihnen Harry Belafonte – auch einer meiner Helden – und noch lebt er) setzten sich erfolgreich für seine Freilassung ein. Was für ein Leben.
Ich hatte die Ehre, ihm mehrmals (unter anderem in den 80er Jahren in Moskau) persönlich zu begegnen. Mehr als 1000 Lieder hat Mikis Theodorakis komponiert. Er hinterlässt ein gewaltiges unvergessliches Werk. Ich habe mir erlaubt, zu einer seiner Melodien den folgenden Text zu schreiben.
Um eine bess're Welt… (Sto Perigiáli to Krifo)
Um eine bess're Welt zu schaffen,
zogen wir einst zum Kampf hinaus,
furchtlos, tollkühn und ohne Waffen.
Geschlagen zogen wir nach Haus.
Wir mussten uns der Welt ergeben,
die uns, weil unser Plan misslang,
die Träume stahl und unser Leben
– kraft ihrer Macht – zu ändern zwang.
Scheint auch der Kampf für uns verloren,
und auch die Welt kein bess'rer Ort,
leben in denen, die uns nachgeboren
und jung sind, unsre Träume fort.
(gr. Text: Giorgos Seferis / dt. Text: Hannes Wader / Musik: Mikis Theodorakis)
Hannes Wader Aue
Die Stadt Bielefeld hat mir zu Ehren in der Feldmark meiner Heimatgemeinde Hoberge einen Gedenkstein aufstellen lassen.
Hier meine an die Initiatoren gerichteten Dankesworte:
Liebe Freundinnen und Freunde,
im Laufe meines nun schon etwas längeren Lebens habe ich bereits die eine oder andere Auszeichnung entgegennehmen dürfen. Aber eine solche Ehrung, wie Ihr sie mir heute zuteil werden lasst, ist für mich etwas ganz Besonderes. Ein Höhepunkt in meinem Leben. Meine Heimatstadt Bielefeld, meine Heimatgemeinde Hoberge, setzen mir mit diesem Stein ein Denkmal, wie es selbst Menschen mit größeren Verdiensten als den meinen normalerweise erst posthum zukommt.
Und das verdanke ich der Initiative vor allem dreier alter Freunde: Petra und Jochen Adler ebenso wie Jochen Landwehrmann. Gemeinsam mit Jochen Landwehrmann bin ich vor mehr als 70 Jahren auf diesem Weg, an dem damals noch keine Apfelbäume standen, täglich zur Schule gegangen.
Mit Jochen Adler, der sich mit Charme und Entschlossenheit für dieses – man kann sagen „gewichtige“ – Projekt stark gemacht hat, und mit seiner Frau Petra bin ich nun auch schon seit fast 60 Jahren befreundet. Jochen spielte damals Schlagzeug in einer Bielefelder Jazzband, ich Klarinette in einer anderen.
Danken möchte ich auch den Damen und Herren der Bezirksvertretung Dornberg – namentlich Herrn Bürgermeister Paul John, sowie Herrn Berenbrinker, und nicht zuletzt Frau Krumme, die bei ihren Behörden die Aufstellung dieses Findlings durchgesetzt haben. Seine Inschrift: "Hannes-Wader-Aue" klingt richtig gut. Ein sehr schöner Stein an einem sehr schönen Platz, von dem aus man einen ebenfalls sehr schönen Blick auf die Umgebung genießt. Da drängt sich mir der Gedanke, zu diesem Zweck hier eine Bank aufzustellen, geradezu auf. Und es wäre mir eine Ehre, eine solche Bank stiften zu dürfen (ich sehe mich selbst schon hier auf dieser Bank sitzen, auf die Inschrift des Steins deutend, und die Spaziergänger*innen, die vorbei kommen, fragen: „Sagen Sie mal ... kennen Sie den?“ Wenn sie dann antworten: „Ja klar... das sind doch Sie...!“ – gebe ich einen aus).
Dass wir uns hier und jetzt Corona-bedingt in einem nur sehr kleinen Kreis und das auch nur ganz kurz begegnen dürfen, finde ich schade. Ich schlage deshalb vor, wir treffen uns zu einem späteren Zeitpunkt – zum Beispiel im kommenden Mai – noch einmal wieder, um, wenn ich das so sagen darf, die „Gedenkstein-Enthüllung“ in einer etwas erweiterten Runde (vielleicht verbunden mit der Aufstellung erwähnter Bank?) nachzufeiern. Ich jedenfalls würde mich auf ein Wiedersehen mit Euch sehr freuen.
Euer Hannes Wader
Bielefeld-Hoberge-Uerentrup, 30. Oktober 2020
Colin Wilkie ist tot.
Colin Wilkie ist gestorben. 86 Jahre alt ist er geworden. Auf dem Burg Waldeck-Song- Festival 1966 sind wir uns zum ersten Mal begegnet und wurden Freunde. Beim Schreiben meiner Lieder bis dahin an französischen Chansons (vor allem an Georges Brassens) orientiert, begeisterte mich Colin damals mit seinen Songs und damit für die anglo-amerikanische Folk Tradition. Von Colin lernte ich, als häufiger Gast bei ihm und seiner Frau Shirley in ihrem Hause im schwäbischen Stockheim, die von ihm meisterhaft beherrschte Fingerpicking-Technik auf der Gitarre.
Ein ausgeprägt britischer Humor, Warmherzigkeit, Offenheit und Gastfreundlichkeit haben Colins Wesen bestimmt. Typisch für ihn ein Zitat aus einem Interview:
„Das war ein recht gutes Jahr; wir hatten genug Wein für uns und auch genug Wein für unsere Freunde“.
Farewell Colin. Von deinen schönen Liedern, von denen ich einige ins Deutsche übertragen und in meinem Repertoire habe, war mir das folgende immer das liebste – und ich singe es noch immer gern:
Manche Stadt
Manche Stadt und manch ein Land,
manche Stunde, manchen endlos langen Tag
ließ ich im Dunkel hinter mir.
Manche Chance, manch leeres Glas,
manch ein Mädchen, das mich, wenn ich ging, vergaß.
Wenn es auch nicht Freiheit war,
in fremden Wagen, während mancher langen Fahrt,
wenn der Motor mit mir sang,
hab ich mich, ganz gleich, was vor mir lag,
doch frei gefühlt für manche Stunde, manchen Tag.
Wenn’s auch kein Zuhause war,
wo immer ich einen Platz zum Schlafen fand,
hab ich mich doch hier und da,
bei manch einem, unter dessen Dach ich lag,
zuhaus gefühlt für manche Stunde, manchen Tag.
One more city, one more town,
one more long, long road, to travel on,
one more lonely day to pass.
One more empty whiskeyglass,
one more girl, to forget me, when I‘m gone.
Manche Stadt und manch ein Land,
manche Stunde, manchen endlos langen Tag
ließ ich im Dunkeln hinter mir.
Manche Chance, manch leeres Glas,
manch ein Mädchen, das mich, wenn ich ging, vergaß.
Text: Colin Wilkie/Hannes Wader
Musik: Colin Wilkie (One more city, one more town)
© PolygramSongs
Grüße und gute Wünsche
In meiner Autobiografie 'Trotz alledem', deren Erscheinen nun auch schon wieder einige Monate zurückliegt, bekenne ich an einer Stelle, dass ich keinerlei Kritik vertrage. Alle mein Schaffen betreffenden Presserezensionen und alle persönlich an mich gerichtete Post lasse ich grundsätzlich erst einmal von einer Person meines Vertrauens überprüfen (vorkosten). Ich bekomme also nur mich freundlich bestätigende Artikel und Briefe zu lesen. Eine Maßnahme, die sich inzwischen – nachdem ich 2017 mein Tourneeleben beendet und 2019 mein Buch veröffentlicht habe – zunehmend als überflüssig erwiesen hat. Alle diese Briefe, diese Mails, die mich seitdem erreichen und um die es mir hier geht, sind ausnahmslos freundlich in ihrem Ton. Alle enthalten sie für mich spürbar von Herzen kommende gute Wünsche; Bedauern über meinen Abschied von der Bühne, meist verbunden mit der Hoffnung, dass es nicht für immer sein möge (Schaun wir mal).
Viele schreiben mir – und nicht nur Menschen meines Alters –, dass sie sich wiederfinden in der Schilderung der Ereignisse in meinem Buch, oft Ähnliches erlebt haben. Und dass meine Lieder, die ihr Leben schon lange begleiten, ihnen sogar halfen, so manchen Schicksalsschlag besser zu verkraften. Ich glaube ihnen das aufs Wort. Ist es mir doch unzählige Male selbst so ergangen, dass mich die Lieder anderer, ihre Poesie, ihre Musik, wenn ich mich elend fühlte, wieder aufgerichtet haben.
Rosen im Dezember
Ja, auch so manches altes Lied
gehört zu meinem Leben
half mir, wenn ich gefallen war
mich wieder zu erheben.
Da fließen Brunnen klar und kalt
wer daraus trinkt, wird nimmer alt
und warum soll es solche Brunnen
nicht auch wirklich geben.
Solch einen Brunnen habe ich
bis heute nicht gefunden
ich wollte manchen kühlen Trunk
draus trinken und gesunden.
Andere befreit und heilt
die Zeit, die schnell vorüber eilt
von allem Schmerz, mir aber
schlägt die Zeit die tiefsten Wunden.
So bitten schon seit alter Zeit
die Menschen um die Gabe
ewiger Jugend, ohne Leid
und enden doch im Grabe.
Die alten Lieder selbst sind jung
dass ich in der Erinnerung
an ihnen, wenn ich alt bin
Rosen im Dezember habe.
Text: Hannes Wader
Musik: Detlef Petersen
© Westwind Musikverlag
Worauf ich hinaus will: Ich kann nicht alle die Briefe mit all ihren guten Worten und Wünschen einzeln beantworten. Sie bedeuten mir sehr viel und möchte Euch hier ein herzliches Dankeschön sagen.
Euer Hannes Wader
Kassel, 14.3.2020
VVN-BdA
... Beängstigend – und beängstigend soll der Entzug der Gemeinnützigkeit der VVN-BdA, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, durch das Berliner Finanzamt wohl auch auf alle linken Kräfte wirken, die sich zurzeit noch aktiv für den Erhalt restdemokratischer Verhältnisse in diesem politisch von neoliberalen Mächten gelenkten Deutschland einsetzen.
Ich möchte mich hier mit der VVN solidarisch erklären, mich nicht dabei entmutigen lassen und wünsche mir für mich wie für andere:
„Dass sich die Furcht in Widerstand verwandeln wird – trotz alledem!“
Hannes Wader
25.11.2019
Trotz alledem
Alles, was ich jetzt zu meinem Buch sagen könnte, steht bereits im Buch – daher nur soviel: ich hab’s geschafft, das Buch ist fertig!
Euer Hannes
im Oktober 2019
Erscheinungstermin: 28.10.2019
Verlag:
www.randomhouse.de/Buch/Trotz-alledem/Hannes-Wader/Penguin/e455229.rhd
Bei Euch
Liebe Freundinnen und Freunde,
auch wenn ich aus persönlichen Gründen im Moment nicht öffentlich auftrete, nehme ich doch Anteil und bin bestürzt über viele der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen.
Mit meinen Gedanken und meinem Herzen bin ich bei Euch, die Ihr widersteht und Euch einsetzt für eine Welt der Mitmenschlichkeit und der Solidarität – in Chemnitz, in Köthen, in Kandel, im Hambacher Forst und überall!
Mir wird gesagt: „Hannes, wir brauchen dich – gerade jetzt!“. Ich danke Euch für Euer Vertrauen. Und ich hoffe und wünsche mir,
Euch mit meinen Liedern Kraft und Stärke geben zu können für Euren Widerstand.
Mit solidarischen Grüßen
Hannes
im Oktober 2018
Schon so lang
Bin auf meinem Weg
schon so lang,
zerschlagen und träg
schon so lang,
bin müde und leer,
will nach Süden ans Meer,
bin auf meinem Weg
ohne Wiederkehr
schon so lang.
Seh die Kriege, die Not
schon so lang,
Ruinen und Tod
schon so lang.
Seh die Tränen, die Wut,
seh die Wunden, das Blut.
Erwürgt und verfault,
was stark war und gut,
schon so lang.
Seh die Welt oft im Traum
schon so lang,
als Pilzwolkenbaum
schon so lang,
euch, ihr Herren der Welt,
eure Lügen, den Mord
an Millionen, die glauben
an euer Wort
schon zu lang.
Nicht nur Gräuel gescheh’n
schon so lang,
hab‘ die Liebe geseh’n
schon so lang,
seh die Hoffnung, den Mut,
seh den Glauben, die Glut,
und was sich in Gesichtern
von Kindern tut
schon so lang.
I've been on the road
So long
Been tired and broke
So long
I've been to the south
Where the winds they were warm
Travelling the road
Of no return
So long
Mit freundlicher Genehmigung des
Essex Musikverlags
BEEN ON THE ROAD SO LONG (M:/T: Alex Campbell)
(Schon so lang) dt. Subtext: Hannes Wader
© Onward Music Ltd
Rechte für Deutschland, Österreich, Schweiz, Türkei, Griechenland & Osteuropa
ESSEX MUSIKVERTRIEB GMBH, Hamburg.
Stellungnahme 2018
Immer wieder kommt es vor, dass politisch rechts stehende, antidemokratische Kräfte versuchen, sich meiner Lieder zu bemächtigen, indem sie sie z.B. verlinken, aufnehmen, singen. Leider ist die rechtliche Grundlage, dies zu verhindern, nicht immer gegeben.
Aus aktuellem Anlass – ich weise absichtlich nicht darauf hin, um wen es sich dabei handelt – möchte ich noch einmal deutlich sagen, dass die Nutzung bzw. Schändung meiner Lieder in rechtsgerichteten Kontexten – seien es Nazis oder „besorgte Bürger“ – selbstverständlich immer ohne mein Einverständnis und gegen meinen ausdrücklichen Willen geschieht.
Im Jahr 2004 habe ich zu diesem Thema das Lied „Stellungnahme“ geschrieben. Es ist aktueller denn je.
Hannes Wader im Juli 2018
Stellungnahme
Als erklärter Feind alter und neuer Nazis habe ich immer damit rechnen müssen, von ihnen beschimpft und bedroht zu werden. Aber derzeit geschieht etwas, was mich, als ich davon erfuhr, getroffen hat wie ein Stiefeltritt ins Gesicht: Neo-Nazis singen meine Lieder. Nein, das ist kein Witz. Neben Fassungslosigkeit und Zorn empfinde ich auch Scham darüber, dass sich meine Lieder offenbar, so wie sie sind, in das Gegenteil ihrer Bedeutung verkehren lassen, und im Dienste dessen missbraucht werden können, was ich auf dieser Welt außer Krieg am meisten verabscheue und fürchte: Nationalismus, Verfolgung Andersdenkender, Fremdenhass bis zur Mordgier.
Ich frage mich, ob ich es bisher in meinen Aussagen zu den Verbrechen der Rechtsradikalen in diesem Land an Deutlichkeit habe fehlen lassen. Vielleicht ist es so. Eine Tatsache ist es jedoch auch, dass es keine Wahrheit gibt, die, aus dem Zusammenhang gerissen, nicht zur Lüge verzerrt und auf den Kopf gestellt werden könnte. Aber kann ich es diesen Nazis denn nicht einfach – notfalls per Gerichtsbeschluss – untersagen, sich an meinen Liedern zu vergreifen? Nein, kann ich nicht. Es gibt kein Gesetz, dass es nur der Vernunft und der Menschlichkeit erlaubt, sich auf meine Lieder zu berufen – der Dummheit und Bösartigkeit dieses Recht aber verweigert.
Neo-Nazis singen meine Lieder. Ist das nicht auch eine Chance, mal ein klares Wort mit denen zu reden? Sind es nicht oft ganz junge Leute ohne Zukunft; verführt, irregeleitet, von Familie und Staat im Stich gelassen, denen niemand zuhört? Mag sein. Aber mit welchen, noch so profunden Argumenten sollte ich diesen Jugendlichen gegenübertreten, die andere Menschen zusammenschlagen und ermorden, nur weil sie fremd aussehen. Nein, ich spreche nicht mit Nazis und nicht mit den Mördern unter ihnen, von denen ich weiß, dass sie auch mich, ohne zu zögern aus einer Laune heraus, mitsamt meinen Liedern vernichten und dazu noch meine Refrains grölen würden.
Sind diese rechtsextremen Gewalttaten denn nicht nur eine Zeiterscheinung, die irgendwann von selbst verschwindet, wenn man nur auf die in Jahrzehnten gefestigte demokratische Gesinnung des deutschen Volkes vertraut? Nein, ich vertraue überhaupt keinem Volk. Es ist diesem Volk, zu dem auch ich mich zähle, in 50 Jahren nicht gelungen, mit den alten Nazis fertig zu werden, es wird ihm mit den neuen auch nicht gelingen. Was also soll ich tun? Wenn die Feigheit und Dummheit der Vielen nicht auszurotten ist, ist es der Mut, die Vernunft und die Menschlichkeit der Wenigen auch nicht. Daran werde ich mich halten und weiterhin meine Lieder singen.
Ist Stillschweigen klüger? Sich niemals beschweren?
Lieber Unrecht erleiden, um Streit zu vermeiden,
der für einen selbst vielleicht übel ausgeht?
Nein! Seiner Feinde muss man sich erwehren
Und sich klar entscheiden, auf welcher von beiden
Seiten – für alle Welt sichtbar – man steht.
Text u. Musik: Hannes Wader
Die Live-CD vom Abschiedskonzert in Berlin
im März 2018 erschienen
Ein Auszug aus dem Kommentar von Hannes Wader:
Dass man niemals nie sagen soll, weiß ich wohl. Dennoch bin ich mir sicher, dass ich nach dieser hier vorliegenden CD kein weiteres Live-Album mehr aufnehmen werde – schon weil ich mich in Zukunft nicht mehr auf Tournee begebe. Was nicht heißen soll, dass ich gar nicht mehr auftreten, keine neuen Lieder mehr schreiben, kein Ton-Studio mehr betreten will... Schau’n wir mal.
(...)
Sobald der Termin für das Abschlusskonzert feststand und bekannt wurde, erreichten mich von allen Seiten Anrufe, Briefe und E-Mails mit der immer gleichen Frage: „Wird es von diesem Abend in Berlin einen Mitschnitt, eine CD, geben?“ Es freut mich, die Frage mit ja beantworten zu können; war mir selbst doch sehr daran gelegen, dieses Konzert sozusagen als Ton-Dokument in größeren Auszügen rauszubringen.
(...)
Mein besonderer Dank gilt meinen drei engsten Mitarbeitern, die mich über mehrere Jahrzehnte hinweg bis heute professionell begleitet haben: Dank an Robert Weißenberger, der seit 27 Jahren alle meine Auftritte und Tourneen gebucht und organisiert hat, Dank an Peter Ledebur, der nun seit 33 Jahren bei uns als Tourneeleiter on the road und backstage immer dafür gesorgt hat, dass alles klappt, Dank an Ben Ahrens, der als mein Tontechniker seit 36 Jahren für den Saal- und Bühnensound verantwortlich war und der als mein Co-Produzent viele meiner CDs und Schallplatten aufgenommen hat.
...Robert... Peter... Ben – Ihr werdet mir fehlen – Macht’s gut!
Macht's gut
VÖ: 16. März 2018,
Universal Music 00602567445128
Presseberichte zur Abschiedstournee
Musikalische Freundschaft
Begegnung – Rencontre
Von Volker Zastrow über Reinhard Mey und Hannes Wader im Dezember 2017 in der FAS
"Reinhard Mey wird heute 75. Auch Hannes Wader feierte dieses Jahr seinen 75. Geburtstag. Beide waren gerade auf Tour. Wer hätte das vor fünfzig Jahren gedacht? Die beiden haben eine wundersam verflochtene Geschichte und ein gemeinsames Idol: den Chansonier Georges Brassens. …"
"Abschied von der Landstraße"
Ein Artikel von Gerd Schumann in "Junge Welt" 25./26. November 2017
Das Abschiedskonzert in Berlin am 30.11.17
Den Schlusspunkt seiner Tourkarriere setzte Hannes Wader mit einem Konzert am 30. November im Berliner Tempodrom, das auf speziellen Wunsch des Künstlers der Herbsttournee noch ergänzend hinzugefügt wurde.
Mit diesem Abschiedskonzert in Berlin schließt sich für Hannes Wader ein Kreis: In dieser Stadt, die nach eigener Aussage „immer gut zu mir“ war, hat er in den 60er Jahren seine musikalische Laufbahn begonnen. Hier schrieb er seine ersten Lieder wie z.B. „Die Blumen des Armen“ und „Begegnung". Hier gab er die ersten Konzerte in den kleinen Clubs, hier lernte er neben vielen anderen seinen Freund Reinhard Mey kennen, mit dem zusammen er auch 1967 seine erste Tour überhaupt machte.
Foto: K.A. Koenigs
Ausverkauft!
Die „Macht’s gut!“-Herbsttour 2017 von Hannes Wader, seine letzte überhaupt, ist ausverkauft.
25.8.2017
Liebe Freunde,
ich gestehe es mir nur ungern ein, aber es ist nicht zu ignorieren:
deutlicher als zuvor spüre ich seit meiner letzten Tournee im Februar 2017 das Älterwerden.
Die gewohnte Bühnenperformance zu liefern, fordert mir zunehmend mehr Kraft ab,
während ich gleichzeitig weniger Reserven zur Verfügung habe.
Mein Wunsch war, mich mit ausreichendem Vorlauf bis April 2018 mit einer Reihe
von Konzerten in aller Form von Euch zu verabschieden. Doch nun bin ich zu
dem Entschluss gekommen – und er ist mir nicht leicht gefallen –
meinen Abschied von der Bühne auf das Ende dieses Jahres 2017 vorzuverlegen.
Macht’s gut, bis dahin
Euer Hannes Wader
3.3.17
Live-CD 2015
Doppel-CD „HANNES WADER LIVE“ (VÖ 25.9.2015)
27 Lieder, 135 Minuten Spielzeit.
Hannes Wader solo, nur Stimme und Gitarre, aufgenommen bei seinen Tourneen im Herbst 2014 und im Frühjahr/Sommer 2015.
Neben Wader-Klassikern und zum Teil seit Längerem nicht mehr aufgeführten Songs, enthält das Album auch einige von Hannes Wader bislang unveröffentlichte Lieder.
"SING" auf der "Bestenliste"
Die Juroren des "Preis der Deutschen Schallplattenkritik" zählen die CD "SING" zu den künstlerisch herausragenden Neuveröffentlichungen.
Hier die Auszeichnung und die Begründung:
https://www.schallplattenkritik.de/bestenlisten/2015/02?c=17
Mai 2015
Neue CD "SING"
CD "SING" (VÖ 6.2.2015)
Eine Woche nach Veröffentlichung ist die CD „Sing“ auf Platz 45 der meistverkauften CDs in Deutschland.
Ein 62 Minuten langes Album mit 10 neuen Liedern, alle von Hannes Wader geschrieben.
Alle(!) Hannes Wader-Alben sind wieder da!
Mal angenommen
(2006)
Neue Bekannte
(2007)
Und es wechseln die Zeiten (2004)
Wünsche
(2001)
Im Oktober 2014 wurden mit dem 4. Teil die Wiederveröffentlichungsedition abgeschlossen und auch diese vier Alben sind wieder erhältlich.
Zum Tod von Pete Seeger
ein Nachruf von Hannes Wader:
Pete Seeger (3. Mai 1919 – 27. Januar 2014)
Pete Seeger ist tot. Darüber bin ich traurig, freue mich aber, dass er so alt geworden ist. Noch vor nicht mal einem halben Jahr, im September 2013, sang er auf dem Farm-Aid-Concert in Saratoga Springs, gemeinsam mit Willie Nelson und Neil Young, den wohl amerikanischsten Song, der je geschrieben wurde: This Land Is Your Land, von seinem alten Weg- und Kampfgefährten Woody Guthrie.
Wie Woody war Pete zeitlebens politisch hoch motiviert. Jedes Kinderlied, jeder Folksong, jedes Liebeslied, jedes Anti-Kriegslied, das Pete Seeger je gesungen hat, war von ihm als Ermutigung für die Armen und Entrechteten dieser Erde gedacht. Waren auf Woodys Gitarre die Worte eingebrannt: This machine kills fascists stand auf Petes Banjo: This machine surrounds hate and forces it to surrender.
Keine Frage, dass Pete Seeger mir in meiner Jugend ein Vorbild war und es heute noch immer ist. Ausgerechnet von ihm, einem Amerikaner, hörte ich zum ersten Mal in meinem Leben Die Moorsoldaten. Außer ein paar Ostermarschierern kannte in der Bundesrepublik der 1960er Jahre noch niemand dieses Lied. Dank Pete ist es mittlerweile auch Teil meines Repertoires.
1986 in der DDR konnte ich Pete Seeger live auf der Bühne erleben. 1990 lernten wir uns in Dänemark persönlich kennen. Erfreut und auch etwas beschämt musste ich feststellen, dass er über mich fast mehr wusste, als ich über ihn. Unter anderem kannte er meine Fassung seines Liedes Sag mir, wo die Blumen sind. Wenn ich behaupte, dass Pete in meinem Leben immer irgendwie präsent war, ist das nicht nur so dahin gesagt. Vor etwa zwei Jahren habe ich noch sein Lied Turn, Turn, Turn ins Deutsche übertragen und aufgenommen. Ich werde es in Erinnerung an ihn auf meiner nächsten Tournee wieder ins Programm nehmen.
Hannes Wader
Compilation
„Trotz alledem – Lieder aus 50 Jahren“
(VÖ: 25.10.2013)
Die Doppel-CD enthält 37 von Hannes Wader ausgewählte und kommentierte Lieder – der erste repräsentative Querschnitt seines Gesamtwerks überhaupt.
Werk von Hannes Wader wieder komplett erhältlich
Zwischen 1979 und 2007 nahm Hannes Wader insgesamt 17 Alben für das alternative Schallplattenlabel „Pläne“ auf. Fast durchweg – wie vom Künstler gewohnt – solitäre und brillante Werke, darunter „Es ist an der Zeit“ (mehr denn je eines der bedeutendsten Lieder der Friedensbewegung), Live-Alben mit seinen Freunden Reinhard Mey und Konstantin Wecker (die mehrere Wochen lang in den Verkaufscharts waren) oder CDs mit ganz eigenen Liedinterpretationen von Franz Schubert und Carl Michael Bellman.
Nach dem Aus von „Pläne“ vor einigen Jahren verschwanden diese CDs alle vom Markt und wurden in kurzer Zeit zu gesuchten und zumeist teuren Raritäten. Diese Lücke wurde nach und nach von UNIVERSAL MUSIC geschlossen, der Firma, auf deren Labels „Philips“ und „Mercury“ bereits viele Werke von Hannes Wader veröffentlicht sind, und zu der der Künstler mit seinem aktuellen Album „Nah dran“ zurückkehrte. Alle 17 Alben wurden in insgesamt vier Staffeln neu herausgebracht – in qualitativ hochwertiger Ausstattung auf CD, d.h. mit vollständig abgedruckten Liedtexten in den Booklets und neu remastert, ebenso auch als Download.
ECHO-Preisträger 2013
Foto: Erik Weiss
Hannes Wader erhält den ECHO für sein Lebenswerk
Am 21.3.13 wird Hannes Wader im Rahmen der ECHO-Preisverleihung 2013 in Berlin von der Deutschen Phono-Akademie mit einem ECHO für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Hier die Pressemitteilung der Deutschen Phono-Akademie vom 20.3.13.
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